Die evangelischen Christen von Eltmann und Umgebung werden seit dem Jahr 1563 von Gleisenau aus betreut. Nach dem zweiten Weltkrieg wuchs die Gemeinde durch den Zuzug protestantischer Flüchtlinge und Heimatvertriebener stark an. Heute wohnen 665 Gemeindeglieder im Gebiet der Stadt Eltmann. Der Wunsch nach einer eigenen Kirche ging in den Jahren 1958/59 in Erfüllung. Am 11. Oktober 1959 wurde die Dreieinigkeitskirche mit ihren 5 Glocken eingeweiht. Die evangelischen Christen von Eltmann und Umgebung werden seit der Einführung der Reformation im Jahr 1563 von Gleisenau aus betreut.
In den Dörfern Limbach und Weissbrunn hatte die Adelsfamilie von Fuchs die Reformation eingeführt. Seit 1959 bekannten sich die Eltmanner Pfarrer Johannes Ringelstein, Heinrich Nagel, Valentin Caudia, Andreas Spoerer und Andreas Müller zur Reformation. Der Franziskaner Johannes Nas beklagt 1569 anlässlich seines Besuches in der Heimatstadt die Ausbreitung des Protestantismus. In den Jahren 1598, 1603 und 1613 wurden von katholischer Seite Mahnungen erlassen, Predigt und Gottesdienst eifrig zu besuchen. 1610 wurden Wachs- und Gefängnisstrafen verhängt. Eltmann war konfessionell zweigeteilt: Im Jahr 1620 waren in der Stadt 234 Familienoberhäupter katholisch und 327 – vor allem Untertanen der Rotenhan, Fuchs und Münster – evangelisch. Seit dem Jahr 1668 führten Mitglieder der katholischen Gesellschaft Jesu im Rahmen der Gegenreformation sogenannte Volksmissionen durch. 1814/16 kamen in Eltmann auf 1039 Katholiken noch sechs Protestanten, die bis zum Jahr 1910 wieder auf 63 anstieg. Erst seit dem zweiten Weltkrieg wuchs die evangelische Gemeinde durch den Zuzug protestantischer Flüchtlinge und Heimatvertriebener stark an. Im Jahr 1950 gab es 364 evangelische Christen in der Stadt und ihren zugehörigen Außenorten. Im Jahr 2006 zählt der Gemeindeteil 665 Gemeindeglieder.
Seit den 1950er Jahren stellte die Stadt den Eltmanner Protestanten den Rathaussaal zur Feier des Gottesdienstes zur Verfügung. Am 1. Januar 1955 wurde unter Leitung von Arthur Gudat der „Evangelische Kirchbauverein Eltmann und Umgebung“ gegründet. Die Stadt Eltmann übernahm die Kosten für das Baugelände zwischen Weingartenstraße und Oehrberg und bezuschusste das Bauholz. Im Mai 1958 wurde mit dem Bau begonnen. Die Grundsteinlegung fand am 1. Juli 1958, nachmittags um 17.30 Uhr unter Beisein von Dekan Dietz aus Bamberg statt. Das Richtfest war am 31. Juli 1958.
Stilistisch wurde die Kirche den ihr gegenüberliegenden Häusern der Kugelfischersiedlung angepasst. Dr. h. c. Georg Schäfer stiftete alle fünf Kirchenglocken, die von der Glockengießerei aus Sinn/Dillkreis gegossen wurden. Sie trafen am 25. September 1959 auf einem LKW der Firma Kugelfischer ein. Auf jeder Glocke ist ein Symbol eingraviert. Die größte, 8 Zentner schwere Glocke zeigt einen Brunnen und deutet auf Gott, den Brunnquell des Lebens. Auf der zweiten Glocke ist das Lamm Gottes zu sehen, dass der Welt Sünde trägt. Eine Taube weist auf der dritten Glocke auf den Heiligen Geist. Die Arche auf der vierten Glocke deutet auf die Kirche Gottes, die im Meer der Zeit nicht untergehen und bestehen wird. Auf der kleinsten Glocke, der Gebetsglocke, erinnert ein Hirsch an Psalm 42,2: „Wie ein Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so schreit meine Seele nach dir.“
Am Sonntag, den 11. Oktober 1959 wurde die evangelisch-lutherische Dreieinigkeitskirche durch Kreisdekan Oberkirchenrat Burkert aus Bayreuth im Beisein von 30 weiteren Geistlichen, zahlreichen weltlichen Würdenträgern, Pfarrer Stockmeier und einer großen Schar von Gläubigen eingeweiht.
Im Jahr 2006 zusammengestellt von Thilo Auers.